Tanz in den Mai

Ich habe mich dieses Jahr, mehr oder weniger freiwillig, entschieden meinen 1. Mai auf Arbeit zu verbringen. Ich dachte mir, das wird ganz lässig, warum sollte ein Kunde an einem solchen Tag etwas von mir wollen. Das Wetter war bombastisch, die Masse hat frei und wird feiern beziehungsweise grillen.

So dachte ich, anscheinend aber nicht der Rest Deutschlands. Wir waren voll besetzt und auch in der Tat auch voll ausgelastet. Es gab zwar ein paar Phasen, wo es ruhiger wurde, doch die kann es immer geben.

Da fragt man sich doch, haben die alle keine Freunde? Und: Was wird dann erst heute auf mich losgelassen, wenn sich gestern noch welche wegen des Feiertages zurückgehalten haben?

Anscheinend haben viele Menschen die Sonne genutzt, um zu telefonieren, oder im Internet zu surfen, mit ihrer Konsole zu spielen und Filme im Internet zu schauen. Wenn sie sich bei mir melden, hatten sie dies zumindest vor. Aber auch ich kann nicht alles Per sofort reparieren. Vor allem nicht an einem Tag, an dem kaum ein Techniker oder eine andere Stelle zu erreichen ist. Schließlich haben die wichtigen Personen einen guten Arbeitsvertrag und somit selbstverständlich auch frei.

Interessanter fand ich da schon den Weg zu meiner Arbeitsstelle hin. Kaum aus dem Haus, sehe ich die Straße vor lauter Polizei nicht mehr.

Tja, da hatte ich fast geglaubt, der Staat wolle seine Bürger, die trotz allem arbeiten müssen, nun bis zur Arbeit eskortieren. Da hatte ich mich wohl geirrt.

So, überstanden ist der Tag nun, ich bin gespannt, ob ich die nächsten Feiertage ebenso verbringe, oder tatsächlich mit meinen Freunden. Und auch, ob das Wetter dann noch mitspielt.